Hilfsbremswagen

[192] Hilfsbremswagen (brake-van; wagon frein; vagone con azione frenante) werden auf Gefällstrecken Zügen beigegeben, die zu wenige oder nicht hinreichend kräftige Bremsen besitzen. In der Regel sind H. niederbordige Güterwagen, die zur Erhöhung des Bremsbruttos (s.d.) mit Steinen bis zur Tragfähigkeit beladen werden. Diese Hilfsbremsen (in Österreich auch Steinbremsen genannt) werden in den Endstationen der Gefällstrecken bereitgehalten. H. werden jedoch auch auf Flachlandstrecken verwendet, wenn durch deren Einstellung in aus leeren Wagen bestehenden Zügen eine Ersparnis an Bremserpersonal erzielt werden kann. So wurden z.B. für die Nordbahnlinien der österreichischen Staatsbahnen eigene Bremswagen gebaut (s. Abb. 217, Bd. V), die in der Mitte einen Aufbau für den Zugführer tragen und an den Enden bis zur Wagenbrust mit je drei gußeisernen Platten von je 2830 kg Gewicht belastet sind. Bei einem Leergewichte von 7∙5 t wiegt der Ballast 17 t, somit beträgt das Gesamtgewicht 24∙5 t. Das Bremsbrutto dieses Wagens entspricht demnach jenem von 3 leeren Kohlenwagen zu 8 t Leergewicht, es werden also durch Einstellung eines derartigen Wagens bei leeren Kohlenwagenzügen 2 Bremser erspart.

Rihosek.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 6. Berlin, Wien 1914, S. 192.
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