Inselbahnhof

[270] Inselbahnhof (island station; gare îlot; stazione a isola) heißt ein Personenbahnhof, bei dem das Empfangsgebäude allseitig von Gleisen umschlossen ist (Halle a. S., Pilsen, Edinburgh). Der Zugang vom Ort erfolgt dabei in der Regel durch Straßenunter- oder Überführungen. Man kann zu den I. auch die Personenbahnhöfe rechnen, bei denen zwischen den Gleisen lediglich ein größeres Wartesaalgebäude sich befindet, während die Eintrittshalle nebst Fahrkarten- u. Gepäckabfertigung seitlich liegt (Düsseldorf, Salzburg) (s. Empfangsgebäude). Die I. wurden in früherer Zeit vielfach am Kreuzungspunkt zweier Bahnlinien ausgeführt. Die Hauptgleise waren entweder nach dem Grundsatz des Linienbetriebs oder des Richtungsbetriebs angeordnet (s. Bahnhöfe). Durch die Lage des Empfangsgebäudes zwischen den Gleisen werden die Wege der zu- und abgehenden Reisenden kurz, die der umsteigenden dagegen z. T. recht weit. Ebenso ist der Abstand zwischen den Bahnsteiggleisen beider Bahnhofseiten recht bedeutend; er muß wenigstens an einem Ende meist auf eine längere Strecke beibehalten werden, um den Vorplatz und die Zufahrstraße unterbringen zu können. Infolgedessen liegen die Kreuzverbindungen der Hauptgleise, an dem Ende, das dem Vorplatz zugekehrt ist, sehr weit von den Bahnsteigen ab, können also zum Umsetzen von Kurswagen schlecht benutzt werden.

Literatur: Hb. d. Ing. W. V, 4, 2.

Oder.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 6. Berlin, Wien 1914, S. 270.
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