Schweizerische Ostwestbahn

[461] Schweizerische Ostwestbahn. 1858 in Bern gegründet auf Grund der Konzession des Kantons Bern für die Linie von Bern durch das Emmental bis zur Kantonsgrenze nach Kröschenbrunnen und des Kantons Luzern für die Fortsetzung nach Luzern. 1858 erteilte der Kanton Bern der inzwischen begründeten Gesellschaft unter Übernahme von Aktien die Konzessionen für die Linie Neuenstadt-Biel-Bern.


Ihr Programm bestand in der Schaffung einer selbständigen, durchgehenden Linie Neuenstadt-Biel-Bern-Langnau-Luzern-Zug-Zürich mit Abzweigung von Zug nach Rapperswil. Die beteiligten Kantone begünstigten das Projekt, Bern zugleich finanziell. Infolge finanzieller Schwierigkeiten sah sich die Regierung von Bern genötigt, eine Summe vorzustrecken, um die rechtzeitige Vollendung der Linie Neuenstadt-Biel und damit eines wertvollen Mittelglieds der damaligen einzigen Verbindung vom Westen nach dem Osten der Schweiz zu ermöglichen. Die 15∙4 km lange Linie wurde im Dezember 1860 dem Betrieb übergeben. Es zeigte[461] sich bald, daß die Gesellschaft nicht in der Lage war, das Unternehmen zu Ende zu führen. Der Kanton Bern übernahm die Konzessionen und die vorhandenen Bauten der Linien Neuenstadt-Biel-Langnau und begründete die Berner Staatsbahn. Die Bauten der Strecke Luzern-Zug wurden von der durch die Nordostbahn und die Kantone Zürich, Luzern und Zug begründeten Eisenbahnunternehmung Zürich-Zug-Luzern übernommen.

Dietler.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 8. Berlin, Wien 1917, S. 461-462.
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