Cnobloch, Carl

[143] Cnobloch, Carl. Carl Cnobloch wurde zu Freiburg an der Unstrut am 10. 8. 1778 als Sohn des Superintendenten Cnobloch geboren; er genoß seine Schulbildung teils im väterlichen Hause, teils bei Verwandten in Bösenroda am Harz. Als Buchhandlungslehrling trat er 1793 bei A. F. Böhme in Leipzig ein, ging dann nach Halle, Paris, um 1806 nach Leipzig zurückzukehren.

Mit nur geringen Mitteln ausgerüstet, gründete er 1809 sein Kommissions- und Sortimentsgeschäft. Später wandte er sich auch dem Verlage zu und kaufte nach und nach den Verlag der Handlungen A. F. Böhme in Leipzig, 1818, – C. E. Gabler (vormals Melchiorsche Buchhandlung, bis 1794) in Jena, 1825, – C. G. Martini in Leipzig (gegr. 1793), – K. W. Küchler (früher Rösescher Verlag in Greifswald) in Leipzig, – J. Balth. Schiegg in Leipzig, 1827 – und H. A. Rottmann in Basel. Zunehmende Kränklichkeit, der er am 30. 4. 1834 erlag, veranlaßten Cnobloch vom Geschäft zurückzutreten und es am 1. 4. 1834 zum Teil an seinen Schwiegersohn Eduard Langbein (geb. 1802, gest. 27. 2. 1857) abzutreten, in dessen alleinigen Besitz es 1836 überging. Langbeins Witwe verkaufte die Handlung 1857 an Ernst Keßner (gest. 1866), aus dessen Händen sie an L. W. Reisland und Max Cyriacus durch Kauf überging. Reisland trat 1877 aus, zwei Jahre früher war der Verlag an Hermann Gesenius in Halle verkauft worden, der ihn mit dem seinigen vereinigte.

Max Erwin Cyriacus (geb. 1839, gest. 18. 9. 1901), der 1882 noch das Kommissionsgeschäft von Refelshöfer & Co., sowie später die Kommissionsabteilungen der Firmen Ernst Heitmann und A. G. Liebeskind erworben hatte, hat die angesehene Firma immer weiter ausgebaut. Zur Zeit befindet sie sich im Besitze der Witwe, den Söhnen Johannes und Otto Cyriacus, sowie der Tochter Antonie.

Quellen: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 1834.

Quelle:
Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 1. Berlin/Eberswalde 1902, S. 143.
Lizenz:
Faksimiles: