Cohen, Friedrich

[143] Cohen, Friedrich in Bonn. Die 1829 begründete Firma Henry & Cohen übernahm 1861 Max Cohen, welcher seinen Sohn Friedrich als Teilhaber annahm. Von diesen wurde das Geschäft unter der Firma Max Cohen & Sohn weitergeführt. Seit 1865 war Friedrich Cohen alleiniger Besitzer, er firmiert seit 1891 unter eigenem Namen.[143]

Der ziemlich ausgedehnte Verlag der Firma enthält bis auf wenige Ausnahmen nur streng wissenschaftliche Werke, z. B. Archiv für mikroskopische Anatomie von Hertwig, v. la Valette und Waldeyer (59 Bände seit 1865); Joessel-Waldeyer, Topographisch-chirurgische Anatomie; Justi, Diego Velazquez und sein Jahrhundert; Lipschitz, Analysis; Richter-Anschütz, organische und Richter-Klinger, anorganische Chemie; Schröders Lehrbuch der Geburtshülfe, neu bearbeitet von Olshausen und Veit; Ribbert, Histologie; Langen, Geschichte der römischen Kirche; Reusch, der Index der verbotenen Bücher; große Monographien von Max Schultze, Karl Schroeder, Waldeyer, Nußbaum u. v. a. – Kellers berühmter Kupferstich der Sixtinischen Madonna ist eine Zierde des Verlags. –

Die Firma übernahm die Continuationen der erloschenen Firma Mathias Hochgürtel (E. Webers Sortiment) und den Verlag von P. Neusser in Bonn. Für ihr Antiquariat erstand sie unter vielen bedeutenden Bibliotheken zuletzt das weltberühmte Handschriften-Archiv von Alexander Posonyi in Wien.

Quellen: Vergl. Russell, Gesamt-Verlagskatalog und Katalog der Firma 1899.

Quelle:
Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 1. Berlin/Eberswalde 1902, S. 143-144.
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