Fruchtschnur

[407] Fruchtschnur; Feston. (Baukunst)

Eine Zierrath in der Baukunst, die aus an einander hangenden Früchten und Zweigen zusammengeflochten scheinet. Sie schiket sich nur an die ausgeziertesten Gebäude, oder auch an einfachere Gartenhäuser. Schon die Alten haben die Fruchtschnüre an den glatten Friesen der jonischen und corinthischen Ordnung, auch unter die Fensterbänke, und an andern sonst glatten Stellen der Gebäude angebracht. Ohne Zweifel sind die Festone, wie verschiedene andere Zierathen, dadurch in die Baukunst eingeführt worden, daß in den ältesten Zeiten dergleichen aus würklichen Früchten zusammengesetzte Kränze an den Häusern oder Tempeln aufgehängt worden.

Quelle:
Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 1. Leipzig 1771, S. 407.
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