Fruchtstük

[407] Fruchtstük. (Mahlerey)

Gemählde, auf welchen Abbildungen von Früchten zur Hauptvorstellung gewählt worden. Sie haben ihre Annehmlichkeit so wol von der schönen anmuthigen Gestaltung einiger Früchte, als von den Farben, dem bald durchsichtig, bald glänzenden, und bald weichen, duftigen Wesen derselben. Und wenn alle diese Annehmlichkeiten geschikt mit einander verbunden find, so können sehr artige Gemählde daher entstehen. Insbesondere werden denn auch solche Stüke den Liebhabern der Kunst angenehm, wenn eine geschikte Anordnung, wenn Haltung und Farbengebung dabey vollkommen in Acht genommen sind.

Man hat Fruchtstüke, worin alles, was zur Farbengebung, im weitesten Verstand genommen, gehört, auf das vollkommenste beobachtet worden. Die vornehmsten Meister darin waren, Gillemans, Verbruggen, J. J. de Heem, Mignon, Jan von Huysum, Rachel Ruysch und van Royen.

Quelle:
Sulzer: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, Band 1. Leipzig 1771, S. 407.
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