Bellen

1. Das Bellen des Hundes dringt nicht in den Himmel.Luther.

Man bedient sich des Sprichworts, um die Verachtung von Schmähungen und Verwünschungen zu bezeichnen. Auch um zu sagen: Unverdienter Fluch trifft nicht. Des Gottlosen Gebet wird nicht erhört.


2. Das Bellen des Hundes verräth den Dieb.

It.: L'abbaia del cane fa scoprir il ladro.


*3. Er bellt wie die Hunde von Buxtehude. Schütze.

Wenn von unvernünftigen Schreiern die Rede ist. Die Stadt Buxtehude ist in Holstein nämlich zu dem sonderbaren Rufe gekommen, dass die Hunde dort mit den Posterioren bellen sollen.


*4. Er bellt wie ein Hund beim Mondschein.


*5. Es bellt kein alter Hund, er weiss etwas.


*6. Ich belle aus keinem Hundskopf.

Lat.: Non injussa cano.


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7. Bellen und Beissen soll man den Hunden überlassen.

Lat.: Facundiam caninam ne exerceas. (Sailer, Sprüche, 182, 85.)


8. Im Bellen fällt dem Hunde die Beute aus dem Munde.

Lat.: Cani lutranti praeda facile elabitur. (Sailer, Sprüche, 44.)


9. Wer bellt, der meldt. (Oberösterr.)


10. Wer viel billt (lärmt), füllet den Leib mit Wind.Schmeller.


*11. Belle dagh iarst iar dü batst. (Amrum.) – Haupt, 358, 116.

Belle doch erst, ehe du beissest.


*12. Dä hät sich en Bäll an den hals gehangen. (Bedburg.)

Ausgang mit schlimmen Folgen.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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