Bremer

1. Ich bin kein Bremer.

Ich trage keine langen, über die Finger hängenden Handmanschetten, die bei den Franzosen Aiguilettes, bei den Holländern bramers heissen.

Holl.: Ik ben geen Bremer. (Bilderdijk; Sprenger III, Nachschrift III; ferner Sprenger IV, Anmerkung 36.)

Sprenger van Eijk bemerkt bei dieser Redensart: »Ich bin keiner, der etwas sitzen lässt.« Vgl. auch Harrebomée, I, 89, wo sich das Sprichwort in folgender Fassung findet: Ik laat het werk mij niet uit de hand nemen, mijn vader is geen Bremer geweest. Wie Bilderdijk das Wort Bremer als eine Verballhornung aus Bramer = Handmanschettenträger betrachtet, so bezeichnet es ein anderer holländischer Schriftsteller, Koning, als eine Verstümmelung aus breeuwer, und versteht unter werk den Flachs, der zum Kalfatern der Schiffe gebraucht wird und den der Breeuwer oder Kalfater aus einer Hand in die andere gehen lässt, um ihm die für die Fugen erforderliche Stärke zu geben.


2. Ick bin kên Bremer, ick lât mi 't nich ût de Hand nèmen. (Ostfries.) – Frommann, VI, 283; Eichwald, 178; Bueren, 711.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867, Sp. 460.
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