Ducken

1. Duck dich, Gauch, der Narr ist voll.


2. Duck dich, sagte die Gans zum Gänslein, als sie zum Thorweg kamen.

Dumme Einbildung, die überall glaubt, sie werde anstossen, weil sie sich für grösser und wichtiger hält, als sie ist.


3. Duck dich, schmuck dich.Kirchhofer, 338.


4. Ducke dich, Joggeli, lass übergahn, das Wetter (der Sturm) will seinen Willen ha'n. Kirchhofer, 321; Eiselein, 127; Lehmann, 240, 6; Simrock, 11579.

Dän.: Dukke dig, lad gaae over: veiret vil have sin villie. (Prov. dan., 128.)

Lat.: Perfer perpetienda; parit patientia palmam. (Binder I, 1351; II, 2549; Seybold, 436.) – Qui satis exspectat, prospera cuncta videt. (Philippi, II, 136.)


5. Ducke dich, o liebe Seele, es kommt ein Platzregen.Pistor., VII, 62; Eiselein, 127; Simrock, 1722.

So sagen z.B. die Baiern, wenn sie einen recht starken Trunk thun wollen. (Zaupser, Idiotikon, Nachlese; Schmeller, I, 357.)


6. Ducke dich vnd lass vber dich gahn, die Weiber wöllen doch das Regiment han.Henisch, 762; Grimm, II, 1495.


7. Et sall sech wal ducken, sei1 de Wewer, do sprong he met de Bein dôr et Tau2. (Meurs.) – Firmenich, I, 403, 213.

1) Sagte.

2) Weberstuhl.


8. Tücke dich, Jeckel, du solt in Ofen kriechen.

»Diss Sprichwort ist von der einfeltigen, albern, gedültigen Person vnd von dem mühseligen Leben des guten, frommen Patriarchen Jacobs genommen.« (Mathesy, II, 382b.)


9. Wer sich duckt und buckt, der wird verschluckt.Schweiz.


*10. He duckt as 'n Hohnerdêf.Eichwald, 292.


*11. Sich ducken und schmucken.Eiselein, 127; Grimm, II, 1495.


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12. Duck di, Broder, et kömmt e Stên geschwomme.Frischbier, I, 687.


[1198] 13. Dugk dich, lass voruber gan, Gewalt wyll Recht hann; des klagt mannig arm man. Obrigkeitt sich dessen reim recht an, damit du vor Gott auch magst bestan, sunst furth dych der teuffel mit leib und seel dauon. Latendorf, Jahrbuch, 267.


*14. Er muss ducken.Frischbier, I, 636.

Klein beigeben, nachgeben, schweigen.


*15. Sich ducken und bucken.Dietrich, I, 452.


*16. Sich ducken, wie ein Kaninchen in einem Holzhaufen.Gotthelf, Erzählungen, III, 189.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 1198-1199.
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