Flöten (Verb.)

Flöten (Verb.).


1. Du hast gut flöten, sagte der Bauer zur Nachtigall1, du hast keinen Weizen zu verkaufen.

1) Zur Zeit nämlich, als die Getreidepreise fielen.


2. Ik floit di wat, säd' de Voss, stêk den Stêrt tüsken de Bên un knêp ût. (Osnabrück.) – Hoefer, 360.


3. Nä, nu floit ick wat in 't Wîf. (Rastede.) – Firmenich, III, 27, 44.


*4. Achterna fleuten.Richey, 63; Eichwald, 528.

Vergeblich wieder zurückrufen, wie z.B. ein Vogelsteller, wenn die Vögel fort sind, oder wenn jemand seinem Hunde umsonst nachpfeift.


*5. Er bläst diese Flöte, nicht.

Ist anderer Meinung, verfolgt eine andere Richtung u.s.w.


*6. Er flötet mild. (Lippe.)

Er redet nicht der Sache gemäss, lügt, flunkert.


*7. Er geht flöten.

D.i. Trinken. (S. Flöte 11.)

*8. Et hit (heisst) geflöt of gestorwen. (Meurs.) – Firmenich, I, 402, 122.


*9. Fleiten gahn.Eichwald, 580; Frommann, IV, 131, 62; Frischbier, 187; für Holstein: Schütze, I, 326; für Meurs: Firmenich, I, 402, 108; Danneil, 53.

Flöten gehen. Fort, davon, wie ein Flötenton verhallt. – Hennig (S. 73) leitet es vom schwedischen flyta = eilen ab. Man hört aber auch: Es geht fleethen. Von Fleeth, Fleûth = Bach. Also im Bach verloren gehen. (Frischbier, 188.)


*10. Hei fleitjet upper Teute1. (Hildesheim.) – Firmenich, I, 185, 16.

1) Auf der grossen Kanne.


*11. Ik will di wat fleiten1.Eichwald, 529.

1) Blasen, pfeifen.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880.
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