Häuschen

1. Ein niedriges Häuschen bescheint die Sonne auch.


2. Elk (jedes) Hüsken hett sîn Krüesken (Kreuzchen). (Ostfries.) – Bueren, 414; Eichwald, 879; Frommann, IV, 286, 412; Hauskalender, I; für Münster: Frommann, VI, 425, 30; für Preussen: Frischbier2, 1529.


3. Es ist kein Häuschen so klein, es braucht einen Giebel; und eine Frau ist insgemein ein unvermeidlich Uebel.


4. Et is kein Hüseken so klein, et is en Krütseken derein. (Büren.)


5. Et is kên Hüsken, et hewt sin Krüsken. (Münster.) – Firmenich, III, 297, 4; für Meurs: Firmenich, I, 405, 292; hochdeutsch bei Körte, 2654.


6. In einem kleinen Häuschen kann sich ein grosser Verstand behelfen.


7. 'N Hüsken klên un dat allên. (Ostfries.) – Bueren, 912; Hauskalender, I.


*8. Da möchte man aus dem Häuschen fahren.

Es gibt Dinge, bei denen auch der geduldigste Mensch ungeduldig wird, der ruhigste die Fassung verliert.


*9. Er ist aus dem Häuschen.Frischbier2, 1528.

Ausser sich vor Freude, Aufregung u.s.w. London war, wie es in einem Bericht über die Weltausstellung (1851) hiess, »aus dem Häuschen«.


*10. Op et Hüsken gohn. (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 10.

Häuschen gehen, d.h. rückwärts, zu Grunde gehen, auch sterben.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 426.
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