Hill (Adj. und Adv.)

Hill (Adj. und Adv.).


*1. Et hilde1 un drock2 hebben.Eichwald, 779.

1) Hilde oder hill = beschäftigt, geschäftig, dringend. Hild hebben = sehr beschäftigt sein; de hildste Tît = die Zeit wenn in einer Wirthschaft am meisten zu thun ist. Hille Arbeit = dringende Arbeit. (Vgl. Richey, 95; Stürenburg, 87b.)

2) Geschäftig, mit Geschäften überhäuft: 't is 'n drock Markt, ick hebb't drock = eilig. (Vgl. Stürenburg, 39b.)


*2. He hett et so hild as de Mûs in de söss Wekn.Eichwald, 1353; Schiller, III, 8b.


*3. Hei het et so hille wie teine, de einem wat tau äten kôket. (Braunschweig.)


*4. Je hiller, je düller. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4057; Schambach, 215; für Seehausen: Firmenich, II, 122, 13.

Je eiliger, desto toller. Man thut wohl, davon nicht zu viel zu übernehmen.


*5. Se hett et so hild, as de Mus im Kindelbedde.Richey, 95; Schütze, II, 1137; Lohrengel, II, 319.

Hat sehr viel zu schaffen.


*6. Se hett et so hild as Mannsmöm.Richey, 95; Schütze, II, 137; III, 109.

Ist so geschäftig als Mannes Mutter. – Auf der nordfriesischen Insel Amrum sagt man, um auszudrücken, dass man sehr viel zu thun habe, man sei mit Geschäften so überhäuft, wie in der Kornernte: Puan üsh nun kaarshörd. (Johansen, 31.)


*7. Se hett et so hild as Metj, de drê Bônen to Für hett un sik nig Tîd lett, ên to pröven. (Holst.) – Schütze, I, 130; II, 137; Hagen, VI, 98, 12.

Sie ist so beschäftigt, wie Margaretha, die drei Bohnen am Feuer hatte und sich nicht Zeit liess, eine zu kosten.


*8. So hill un glatt as'ne krütsche Katt, de söven grote Pött mit êns to slicken hett.Diermissen, 71; Lyra, 20.

Von Leckerei.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 644.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: