Hintennachkommen

1. Hintennach kommt Klotzmann.Froberg, 241 u. 499.

Ein Deutsch-lateinisches Wörterbuch, das mir Fr. Hasenow zur Einsicht gewährt hat, enthält nach Seite 256 eine Sammlung von 602 lateinischen Sprichwörtern, die sich fast alle bei Seybold und Philippi finden. Nur unter den deutschen sind einzelne, welche mir sonst noch nirgends begegnet sind. Dazu gehört das obige, das zur Verdeutschung des lateinischen Extremum occupat scabies gebraucht ist. Da das Haupttitelblatt in dem Exemplare fehlt, mir also der Herausgeber unbekannt ist, so führe ich die Sammlung unter Froberg auf; der auf der Schlusseite (gedruckt bey Christian Sigmund Froberg) als Drucker genannt ist.


2. Hintennach kommen die letzten.


3. Was hingen a noch kimmt, das frassen die Hunde.Gomolcke, 453; Frommann, III, 346, 161; hochdeutsch bei Herberger, II, 190.


4. Was hintennach kommt, schlägt die Fersen nicht entzwei.


5. Wat hengenoh kümmt, schlêt de Fäeschte net av. (Bedburg.)


6. Wer hintennach kommt, hat nichts davon. Graf, 130, 392.

Im allgemeinen: Wer zu spät kommt; findet nichts mehr; im besondern in Bezug auf herrschende Jagdfreiheit, wo der, welcher erst kommt, wenn das Wild erlegt und die Vögel weggefangen sind, leer ausgeht. (S. Vogel.)

Dän.: Bag efter kommer tyedt øll. – Graabeen, du kom alt for silde til St. Bentes Gilde. (Prov. dan., 44.)


*7. Er chund hinde noche, wie die ale Fassnacht. (Luzern.)

Holl.: Hij komt achteraan als de klooten van de arme lui. (Harrebomée, I, 417b.)


*8. Er kommt hintennach wie der basler Bote.

Holl.: Hij komt altijd achteraan als koppen (of: het scheepje met de schollen). (Harrebomée, I, 439a.)

Lat.: Depugnato proelio venit. (Plautus.) (Binder II, 743.)


*9. Henna noha cho wi der Hondwiler.Tobler, 273.

Er kommt hintennach wie der Hundsweiler. Kirchhofer (331) bemerkt: Welche Langsamkeit Hundwyl verschuldet, ist unbekannt. In der Zeit der Glaubenstrennung ging diese Gemeinde den übrigen voran. Nach Tobler kamen die Ausdrücke Hondwilerei und Hondwiler durch die Landgemeinde vom März 1833 auf.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 671.
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