Holzbock

1. Holtzböcke vnd sawertöpffe vnd was stets das kühlmaul anhengt, gehört in wilde Klausen, nicht in ehestand.Henisch, 800, 48; Petri, II, 384.


*2. Dem rindert1 der Holzbock auf der Bühne. (Rottenburg.)

1) In Nürtingen: kälbert. – Von dem, der ausserordentliches Glück hat, dem selbst der Holzbock Junge bringt.


*3. Es ist ein wahrer Holzbock.

Zur Bezeichnung eines Menschen, den man nicht von der Stelle, nicht zum Reden bringen kann. Luther gebraucht das Wort aber auch, um unwissende, ungeschickte, unbrauchbare u. dgl. Leute zu bezeichnen. So sagt er: »Kinder, die nicht in die Schule geschickt werden, bleiben eitel Holzböcke, die weder hiervon noch davon wissen zu sagen, niemand weder rathen noch helffen können«. (Luther's Werke, II, 466.) Und: »Da werden gar ungeniesige Menschen und Holtzböcke draus, wenn man die Hand zurückzeugt und dem Nechsten nichts geben will.« (Luther's Kirchenpostille, 246d.)

*4. Sie ist ein Holzbock vnd wilder Reuschel. Mathesy, 28a.

Zur Bezeichnung eines sehr lebhaften Mädchens.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 763.
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