Kehraus

1. Der Kehraus ist der letzte Tanz.

In dem Sinne wie Kehrab.


2. Was im Kehraus gefunden wird, gehört der Magd.


*3. An den Kehraus denken.

Ans Ende.


*4. Den Kehraus machen.Eiselein, 370.

In einer Gesellschaft bis zu guter letzt bleiben. »Du wirst doch nicht den Kehraus machen wollen«, sagt die Mutter, wenn sie die Tochter vom Balle mit nach Hause nehmen will, ehe er geschlossen wird.


*5. Den Kehraus tanzen.

Die Sache zu Ende bringen.

Lat.: Ad colophonem (coronidem, umbilicum) usque deducere. (Philippi, I, 7.)


*6. Der Kehraus und Putzaus bringen kein Brot ins Haus. (Rott-Thal.)


*7. Einem den Kehraus machen.Petri, II, 1807; Eiselein, 370.


*8. Man hat ihm den Kehraus (zwischen den Sporen) gemacht.


*9. Mit einem (jemand) Kehraus machen.Parömiakon, 5974.

Ihn fortjagen, von dem letzten Tanz bei einem Balle, der meist ein Walzer ist und Kehraus heisst. Ihn an die Luft setzen, die gesellschaftliche Verbindung mit ihm abbrechen.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 1235.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika