Magister

1. Kannst du nicht werden ein Magister, so bleib' ein Küster.Eiselein, 443; Simrock, 6749; Braun, I, 2484.


2. Magister hin, Magister her, sagte der Candidat, als er durchgefallen war, Christus hat auch keine Magister zu Aposteln gehabt.


*3. Der Herr Magister hat's mit der Nadel berührt.

Die Römer sagten ebenfalls: Er hat es mit der Nadel berührt, wenn jemand auf eine Sache rieth, aber das Richtige nicht traf.

Lat.: Rem acu tetigisti. (Plautus.) (Faselius, 223; Seybold, 525; Wiegand, 193; Philippi, II, 154; Binder I, 1545; II, 47.)


*4. Herr Magister, für einen Groschen Gold! – (Königsberg.) – Frischbier, 484; Frischbier2, 2517.

Ein holländischer Kaufmann hatte in einer Gegellschaft, in der auch Kant anwesend war, ein Goldstück von der Grösse eines damaligen preussischen Groschens, jetzt eines Pfennigs, vorgezeigt. Der Philosoph, es genau betrachtend, fragte in seiner Unbesonnenheit: »Auch nur einen Groschen werth?« Erstaunt rief der Kaufmann: »Herr Magister, für einen Groschen Gold!« Die versuchte Rechtfertigung der Frage konnte nicht verhindern, dass dieser Ausruf für verwandte Veranlassungen sprichwörtlich blieb. So berichtet Fr. Reusch, ein Freund und Tischgenosse Kant's, in den Neuen Preuss. Provinzialbl., II, 60.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 337.
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