Meineid

1. Des Meineids der Verliebten lacht der Himmel.


[567] 2. Ein Meineid noch brennt, wenn Leib und Seel' sich trennt.


3. Meineyd seynd vnbedachtsame Reden, nicht Sünden.Lehmann, 929, 32; Eiselein, 457.

Wir denken darüber allerdings anders und unsere Strafgesetze thun es auch; man scheint aber doch früher diese Anschauung gehabt zu haben, denn in dem Annalisten Gregorius Turonensis liest man: »Gunthram war ein ehrlicher Mann, nur sehr zum Meineide geneigt, indem er nie Wort hielt, auch dann nicht, wenn er seinen Freunden eidlich gelobt hatte, es zu thun.« (Wagenseil, Aehrenlese, 18, 33.)

Lat.: Judicium praeceps insani judicis index, omnia nec longis discutienda moris. (Chaos, 162.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 567-568.
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