Musikant

1. Da gehen wir Musikanten, sagte die Kuh zum Pfeifer, als sie eine Schelle bekommen hatte.

Die Russen: Die Kuh hält sich für einen Musikanten, wenn sie eine Schelle trägt. (Altmann VI, 314.)


2. Da 's 'n Muskant, säd' de Jung, blos up'n Sägenstütz (Sausteiss). (S. Musica 2.) (Hamburg.) – Hoefer, 527.


3. Das ist ein schlechter Musikant, dem nur Ein Liedlein ist bekannt (oder: der nur Ein Liedlein hat zur Hand). (S. Gott 286.)


4. Dat 's 'n Muskant, söä Asmus, doa har'n Farken in'n Sack.Schlingmann, 43.


5. Es ist nicht jeder ein Musikant, der eine Geige auf dem Rücken trägt.Parömiakon, 2761.


6. Jeder Musikant hat (s)einen Strich.Schulmeisterspiegel (München 1858), S. 204.


7. Junge Musikanten, âle Baddellüe (Bettelleute).Schambach, II, 338.


8. Mancher wär' ein Musikant, wenn er nur musiciren könnte. (Wend. Lausitz.)


9. Musikanten lieben Kanten (Kannen).Chaos, 618.

Lat.: Cantores amant humores.


10. Wenn der Musikant streicht, sind alle Gebrechen vergessen. (Wend. Lausitz.)


*11. Da kommen die Musikanten heraus.

Das sind die Folgen davon.


*12. Da liegt ein Musikant begraben. (Ostpreuss.) – Frischbier, 468; Braun, I, 2819; für Würzburg: Sartorius, 174.

Wird gesagt, wenn jemand sich an einen Stein stösst oder auf dem Wege stolpert.


*13. Er ist wie die Musikanten, er ist überall gern, nur nicht zu Hause.

Frz.: Il est comme les ménétriers qui ne trouvent pas de pire maison que la leur. (Lendroy, 951.)


[787] *14. Es ist ein Musikant, der einem das Placebo singt. (S. Messner.) – Chaos, 654.


*15. Hier sitzen (wohnen) die Musikanten.Simrock, 7177; Körte, 4346a; Frischbier2, 2679; Braun, I, 2818.

*16. Mênst du, dat du mit Musekanten spêlst? (Altona.) – Schütze, IV, 165.

Meinst du, dass in diesem Spiel, wie bei Musikmachern, jeder gewinne?


[Zusätze und Ergänzungen]

17. Drei rechte Musikanten blasen in einer Nacht zehn Jungfern untern Rasen.Eger Jahrbuch, 1875, S. 63.


18. Für die Musikanten ist's gut, sagte die Hausfrau und schickte den Schweifling.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873.
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