Nachäffen

* Einem nachäffen.

Zum Unterschiede von nachahmen, im Sinne des Goethe'schen Spruchs: »Und wie er sich räuspert und wie er spuckt, das hat er trefflich ihm abgeguckt.« Ein Klosterprediger schloss seine Predigt bei der Einkleidung einer Nonne, zu Gmünd im Jahre 1781, mit den Worten: »Nun, geistliche Braut, seien Sie ein junger Affe, der seiner Mutter, der würdigen Frau Oberin, alles nachäfft; äffen Sie nach dem alten Affen in allen seinen Tugenden. Affe nach, junger Affe, ihre Keuschheit und Demuth u.s.w.« (Klosterspiegel, 82, 2.)

Lat.: Alieno more. – Natu vel arbitratu vivere. (Faselius, 10; Wiegand, 179.)


[Zusätze und Ergänzungen]

*2. Er äfft alles nach.Frischbier, II, 30.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873.
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