Nachteule

1. Der Nachteule gefällt auch ihr Junges.Eiselein, 484; Simrock, 7283; Braun, I, 2884.


2. Ich bin die Nachteule, mein Geschrei bedeutet nichts Gutes. (Surinam.)

Wie gut ich's auch meine, man hört meine Ermahnungen nicht; ich gelte für einen Unglückspropheten.


3. Ich bin die Nachteule, wenn ich schreie, stirbt jemand. (Surinam.)

Ich bin ein Unglücksvogel. Wo ich hinkomme, meidet man mich, weil man glaubt, dass ich Unglück bringe.


4. Nachteulen hassen das Licht.Parömiakon, 3142.

Das Gute hat seine Verfolger, Widersacher.


*5. Das ist eine richtige Nachteule.Klix, 51.


*6. De Nachtheul hat em nächt der ebig Abschied g'holet.Sutermeister, 107.

Um zu sagen, dass ein Kranker dem Tode verfallen sei.


*7. Eine Nachteule unter den Krähen.

Lat.: Noctua inter cornices. (Binder I, 1143; II, 2115; Buchler, 34.)


*8. Er ist wie die Nachteulen, die das Oel aus den Kirchenlampen saufen, aber sonst nichts nützen.Parömiakon, 175.

Abraham a Sancta Clara wendet die Redensart auf Geistliche an, die, anstatt den Menschen eine Leuchte zu sein und Licht zu geben, ihnen noch das Licht entziehen.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 849.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika