Prügeln

1. Ach, wenn ich nur schon geprügelt wäre, sagte der Junge, als er eine Flasche mit Bier zerschlagen hatte.


2. Zum Prügeln braucht man Stöcke, und nach einem Rausch eine warme Decke.


*3. Einen prügeln, dass er Oel geben möchte. Simplic., I, 564.


*4. Einen prügeln, dass ihm d' Schwaden1 krachen.

Schwarte, Haut.


*5. Einen prügeln wie einen Tantzberen.Grimmelshausen, Stolzer Melcher.

Kommt auch in den andern simplicianischen Schriften wiederholt vor. In Schlesien: A pregelten wie a Tanzbar. (Gomolcke, 7.) Er prügelte ihn wie einen Tanzbären.


*6. Es lässt sich niemand umbsonst prügeln.

Lat.: Nemo militat suis stipendiis. (Sutor, 221.)


*7. Ick will di prügeln, du sallst den Himmel nich seen.Dähnert, 360b.

D.h. ich will dich schlagen, dass dir Hören und Sehen vergehen soll.


*8. Ik will di prüegeln äs en Dansspeard. (Westf.)


*9. Ik will di prüegeln, dat ik di ümmen Haspel winnen kann. (Westf.)


*10. Mögen sie mich prügeln, wenn ich nur nicht dabei bin.

In Aegypten sagt man: Mögen sie tausend Nacken schlagen, nur nicht meinen. (Burkhardt.) Sprache dessen, der Afterreden nicht beachtet.

Span.: Azótenme (trasquílenme) en la plaza, que (y) no la sepan en mi casa. (Bohn I, 204 u. 259.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1416.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika