Ruprecht

1. Glaube Ruprecht, wie man sagt, der es versucht vnd erfahren hat.Mathesy, 276b.


2. Ist an Ruprecht (20./27. März) der Himmel rein, so wird er's auch im Juli sein. (Strehlen.) – Boebel, 18; Bair. Hauskalender.


3. Wer vorm Knecht Ruprecht erschrickt, muss nicht mit dem Teufel kämpfen wollen.


*4. Den Knecht Ruprecht spielen.

Furcht erregen, einschüchternde Nachrichten erfinden und verbreiten.


*5. Es wird ihm gehen wie dem Knecht Ruprecht.

»Damit es ihm nicht gehe wie dem Knecht Ruprecht; da der wollte ein Reiter werden, da hatte er keinen Gaul, da er einen Gaul bekam, da hatte er keinen Sattel; da er einen Sattel hatte, da hatte er keine Stiefel und Sporen, und da er Stiefel und Sporen bekam, da hatte er keinen Degen.« (Schuppius, Schriften, I, 92.)


*6. Soll Knecht Ruprecht kommen?Eiselein, 535.

Ein Popanz, um die Kinder zu schrecken. Auch für grosse Kinder hat man solche Knechte. Ueber den tiefern Sinn der mythologischen Ueberlieferungen im deutschen Volksleben vgl. die bezüglichen Artikel in den Grenzboten, 1854, Nr. 52; 1856, Nr. 5, S. 164; Nr. 51. Knecht Ruprecht, die vermummte Schreckgestalt, die den Kindern das Weihnachtsfest verkündigt. Im Anschluss hieran war Rupel den Hexen auch ein Teufelsname (Grimm, Myth., 101b) und bezeichnet es, wieder hierauf folgend, sowol einen Menschen von schwarzer Hautfarbe (Schmeller, III, 118), als einen Kater. (Germania, V, 352; Grimm, Myth., 472.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1776.
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