Samstag

Samstag (s. Satertag und Somstag).


1. Ed öss kâ Samsdag essu drief, de Sonn' scheind der Modder Goddes zu Lief. (Trier.) – Laven, 180, 38; Firmenich, III, 546, 25.


2. Es ist kein Samstag so trüb, die Sonne scheint der Mutter Gottes zu Lieb. (Eifel.) – Schulfreund, 84, 33; Schmitz, 174, 64.


3. Kein Samstag ohne Sonne, kein Weib ohn' Liebeswonne.


4. 'S isch kei Samstig so höhn1, es is e halbe Tag schön, ass die arme Lüt chönne d' Hemmli2 tröhne. (Solothurn.) – Schild, 118, 161.

1) Zornig, unwillig.

2) Hemden.


5. Was man am Samstag näht, Sonntag auf den Tandelmarkt geht. (Polen.)

Von Arbeit, die nicht lange hält, wie etwas, das auf dem Tandelmarkt gekauft ist.

Poln.: Sobotnym sztychem na niedzielny targ. (Wurzbach I, 128, 40.)


6. Wenn's nur a mol Samstig ist, Sonntig ist's glei; bis es aber a mol Samstig is, braucht's a G'schearei. (Weingarten.) – Birtinger, 1120.


7. Wer am Samstag liebt den (bleibt im) Dreck, den holt man Sonntags auch nicht weg.

Ein Jude zu Magdeburg war im Jahre 1268 in den Abtritt gefallen, wollte sich aber, weil es Sabbat war nicht herausziehen lassen, indem er sagte: »Sabbata sancta colo, de stercore surgere nolo.« Als er am Sonntage herausverlangte, antwortete man ihm: »Sabbata nostra quidem, Salomon, celebrabis ibidem.« (Eiselein, 350.)


8. Wie Samstag Abend, so die nächste Woche. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 57.


9. Zwei Samstage müssen im Jahre sein, an denen es so regnet und stürmt, dass kein Sonnenstrahl ausblickt. (Oberösterreich.) – Baumgarten, I, 57; Progr., 31.


*10. Samstag in die andere Woche schlägt. (Botzlar.) – Boebel, 144.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1860.
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