Schenke (der)

1. Der Schenker (Schenkwirth) hot lieb dem Schicker (Säufer, Trunkenbold), die Tochter wett (wird) er ihm doch nit geben. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Trotzdem, dass der Säufer beim Schenkwirth ein willkommener Kunde ist, wird dieser ihm die Tochter doch nicht zur Frau geben.


2. Ittlicher Schenker lobt sein Bier. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Jeder Krämer seine Waare, jeder Schenkwirth sein Getränk. (S. Krämer 13.)


3. Wie der Schenk, so das Getränk.Gaal, 1361.

Ung.: Minő a gazda ollyan a bor. (Gaal, 1367.)


[140] *4. Er fragt den Schenken, ob es Zeit zum Trinken sei.

Die Russen: Des Klügers Uhr zeigt nur die Stunde des Essens. (Altmann VI, 402 u. 490.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876, Sp. 140-141.
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