Schenke (die)

1. Die Schenke soll zwei Werst vom Haus des Gutsherrn stehen. (Lett.)


2. In der Schenke gibt's Wein zu jedem Preise.

Man muss bei allem einen Unterschied machen.


3. In der Schenke können auch die Prügel kriegen, die nicht betrunken sind.


4. In Schenke, Kirch' und Bad es keine Herren hat.

Poln.: W karczmie, w łażni, w młynie a w kościele nieznać pana. (Čelakovsky, 326.)


5. In Schenken, in Badstuben (s.d. 2) und in der Mühl' hört man der Lügen viel.

Dän.: I krœg-huus, mølle og Smedehuus siges meget. (Prov. dan., 498.)


6. Keine Schenke ohne Trank, keine Ehe ohne Zank.


7. Keine Schenke ohne Trank, keine Frau ohne Zank.


8. Wer in jeder Schenke einkehrt, dem schliesst man die Herberge zu.Sprichwörtergarten, 83.

*9. Er geht aus einer Schenke in die andere.

Holl.: Het is met hem, kort op den weg en lang in de kroeg. – Ik doe een Ommelands reisje, zei Floor, en hij liep de eene kroeg uit en de andere weder in. (Harrebomée, I, 451a.)


*10. Er geht bei keiner Schenke vorüber.

Nämlich ohne einzukehren.

Holl.: Hij legt aan alle kapelletje aan. – Hij slaat geen kapelletje over. (Harrebomée, II, 387b.)


*11. In der Schenke einkehren, wo man die Thür mit der Schaufel aufmacht.

Auf dem Kirchhof. (S. Herberge 20.)


*12. Sein schenck wol anlegen.Franck, II, 48a.

Ironisch in dem Sinne: »Einem etwas geben, das er von natur selbst zu vil hat.« Franck stellt die Redensart zusammen mit: Wasser in den Rhein tragen. Dem Frosch zu trinken geben.


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13. Wenn einer in die Schenke geht, so glaubt man nicht, er gehe zum Gebet. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4576.


14. Wo eine Schenke ist, da gibt's Streit (Prügel).


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876.
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