Spitz (Subst.)

Spitz (Subst.).


1. Demokratische Spitze beissen in seidene Strümpfe gern Ritze. (S. Hund 999.)


2. Kumm, Spitz, hi sticheln se up uns, söä de Scheper to sinem Hund, ass de Prêster van'n guoden Hörden preddigt.Schlingmann, 1217.

In Böhmen: Kumm Spitz, dau wird g'stichelt, haut der Schaufhiart ze san Hund g'sagt. (S. Spitzel.)


[724] 3. Spitz, kuem, dat Sticheln geit laus, hadde de Schaper sagt: da hadde de Pastäur proaket: »Ein guter Hirte bleibt bei seinen Schafen (Westf.) – Lohrengel, II, 468.


4. Spitz, kumm, dar Karl stichelt, sagte der Schäfer zu seinem Hunde, als der Pfarrer vom guten Hirten predigte. (Oberlausitz.)


5. Spitz und Pudel bilden bald ein Rudel.


6. Spitz, wut du tau Locke, et Stickeln geit an. (Hannover.)


7. Wenn man den Spitz prügeln will, so hat er die Gänse gejagt.

Aehnlich russisch Altmann V, 121.


8. Wer einen Spitz hat, bekommt leicht einen Pudel.


*9. Er hat einen feinen Spitz.

Einen kleinen Rausch.


*10. Er hat (sich) einen Spitz (gekauft).Sutermeister, 65; Masson, 377.

Ist betrunken. (S. Oberstübchen 3, Oel 45 und Most 12.)


*11. Komm, Spitz, se sticheln op ons. (Danzig.) – Frischbier2, 3576.

Im Werder: Komm, Spitz, der Pfarrer stichelt ons.


*12. Spitz, wahre dich!

Ironischer Zuruf für den, der, unbesonnen wie ein Spitzhund, mit jedem Händel anfängt. (Körte2, 7289.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876, Sp. 724-725.
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