Töpflein

1. Es ist kein Töpflein so schief, es findet sich ein Deckelchen darauf.


2. Kläne Teppla lâfe bâle îw'r. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 453.


*3. A hoat's letzte Tippel ausgekratzt. (Schles.)

Ist mit allen seinen zu erwartenden Erbschaften und Ausständen fertig.


*4. A kriegt noch a Tippel zum Auskratzen. (Schles.)

Von jemand, der zwar seine Haupterbschaften schon gemacht, aber noch eine geringere als Nachtrag in Aussicht hat; scherzhaft auch wol von einer bedeutenden Erbschaft.


*5. A werd schuen amol ei's Tippla fall'n. (Schles.)

Er wird schon einmal ins Töpflein fallen, d.h. übel ankommen.


*6. Die muss 's Tippel fier olle auskrotza. (Hermsdorf.)

Muss für alle büssen.


*7. In sein eigen Töpflein gucken müssen.

»Wenn er einmal in sein eigen Töpfflein wird lugen.« (Herberger, Hertzpostille, I, 608.)


*8. Ins Töppel sehn.Schweinichen, II, 139; Weinhold, 99.


*9. 'S klêne Tippel im grossen.Schles. Morgenblatt, Breslau vom 10. Dec. 1863.

Das bekannte schlesische Gericht. Scherzhafte Antwort auf die Frage, was heute gekocht werde. (S. Werchpfocken.)


*10. Wenn du nur wirst in dein eigen Töppel gucken.Klix, 108.


[Zusätze und Ergänzungen]

11. Mer mog's ei olle Tüppel gissen, 's kümmt nischt raus.Larisch, 63.

Man mag es nehmen, wie man will, es kommt nichts heraus.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876.
Lizenz:
Kategorien: