Tummerheinz

[1375] * Sich vorm Tummerheinz (dummen Heinrich) hüten.

»Schaw, hüt dich vorm listigen fuchss, für den, die böss sein wie der luchss, hüt dich vorm alten tummerhe(i)ntz, verkaufft die brillen vnd fuchsschwentz.« (Waldis, IV, 8, 83) Sandvoss (Sprichwörterlese, 102) bemerkt zu dieser dunkeln Stelle: »Ich glaube, es sei mit dem Tummerhenz der Teufel bezeichnet, der im Volksglauben sehr tiefsinnig trotz all seiner List und Klugheit der Dumme heisst, sofern in aller Rechnung des Bösen ein Rechenfehler liegt. Heintz heisst sonst bei Waldis der Esel, aber es kann hier stehen wie sonst wol Clas oder Jan, Dummcläs, Dummerjaan. Doch nicht blos der Esel, auch die Sau heisst Heintzlin.« – Fischart (Gargantua, Kap. 10): »Wolt darumb der König in Franckreich all eseltreiber hencken, weil sie den Esel ›Herri‹ (Henri?) ruffen, vnd die Teutsch Sauhirten all ertrencken, weil sie die Sau ›Heintzlin‹ heissen?« (Kloster, VIII, 191.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867, Sp. 1375.
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