Anwandeln

[400] Anwandeln, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort seyn erfordert, unvermuthet von etwas befallen werden; am häufigsten und sichersten im gemeinen Leben und der komischen Schreibart, ob es gleich auch oft genug in der edlern und ernsthaften vorkommt. Es wandelt ihm eine seltsame Andacht an. Ich weiß nicht, was ihm angewandelt ist, was ihm einfällt. Es wandelte ihr plötzlich eine kleine Schwachheit an, Less. Wenn ihr nur nicht ein unzeitiger Appetit anwandelt, Weiße. So auch die Anwandelung, so wohl für den Zustand des Anwandelns,[400] als auch für unerwartete Gemüthsveränderungen und Schwachheiten selbst. Er bekommt öfters dergleichen Anwandelungen. Meine erste Anwandelung war Furcht, Abt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 400-401.
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