Aufschiebling, der

[525] * Der Aufschiebling, des -es, plur. die -e. 1) In dem Forstwesen einiger Gegenden, z.B. in Sachsen, ein junger aufgeschossener Baum, weil aufschieben, auch in einigen niedrigen Mundarten als ein Neutrum für aufschießen, schnell aufwachsen, gebraucht wird. 2) In der Baukunst, ein Holz an dem Dachwerke, welches in die Lagerbalken verzapfet, und auf die Sparren gleichsam aufgeschoben wird, damit das Dach über die Wand hervor stehe, und die Balkenköpfe vor dem Wetter bewahret werden; ein Traufhaken, weil man die Dachrinne darauf befestiget. Es wird dieses Wort auch Aufschübling geschrieben, und alsdann nicht so wohl von dem Verbo, als vielmehr von dem Substantive Aufschub abgeleitet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 525.
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