Auswuchs, der

[670] Der Auswuchs, des -es, plur. die -wüchse. 1) Das Auswachsen eines Körpers; ohne Plural. Den Auswuchs des Getreides verhindern. Noch mehr aber, 2) dasjenige, was heraus wächset, gemeiniglich nur von solchen Dingen, welche wider den ordentlichen Lauf der Natur aus einem vegetabilischen oder thierischen Körper heraus wachsen. Der Auswuchs an einem Baume, Ein Auswuchs, d.i. Buckel, an Menschen. In weiterer Bedeutung wird das überflüssige Metall, welches bey dem Gusse in der Gießflasche stehen bleibt, der Auswuchs genannt, und bey den Hutmachern sind die Auswüchse überflüssige Stücke Zeug, welche bey dem Fachen abgerissen werden. So auch figürlich, was sich an einem Dinge wider die Regeln der Sittenlehre, des Wohlstandes u.s.f. befindet. Die Auswüchse moralischer Gestalten, die Fehler der Menschen. Gelehrte Auswüchse in einem Buche.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 670.
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