Bārte (2), die

[739] 2. Die Bārte, plur. die -n, ein breites Beil, Breitbeil, dergleichen z.B. die Fleischer und Bergleute führen. S. Bergbarte. In Thüringen heißt ein jedes Beil, welches man in der Haushaltung gebraucht, eine Barte. Und zerhauen alle seine Tafelwerke mit Beil und Barten, Ps. 74, 6; und nach Opitzens Übersetzung.


Wie viel sie da mit Beil und Barten fällen.


Anm. In der weichern Niederdeutschen und den damit verwandten Mundarten Barde, Bare, Schwed. Bard, bey dem Notker hingegen Parta. Es scheinet von dem alten bartan, bardan, schlagen, hauen, abzustammen, indem dieses Wort ehedem vorzüglich von einer Streitart, oder einem so genannten Fausthammer gebraucht wurde, welcher hinten mit einem breiten Beile versehen war. S. auch Hellebarte und Partisane. Das gedehnte a in diesem und dem vorher gehenden Worte ist ein Beweis, daß die Wurzel bar oder baren gelautet, und daß das t ein bloßer Ableitungslaut ist. In Hellebarte und Partisane hingegen wird das a gemeiniglich geschärft.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 739.
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