Baulebung, die

[759] Die Baulêbung, plur. inusit. oder das Baulebungsrêcht, des -es, plur. die -e, ein Recht, nach welchem der Grundherr berechtiget ist, nach dem Tode eines Unterthanen ein Stück Vieh wegzunehmen. Dieses Recht ist noch in Franken, Schwaben, Pfalz, Braunschweig und Westphalen üblich, und wird auch das Baudeling, das Hauptrecht, der Hauptfall, das Besthaupt, der Erbfall, das Trauerrecht, das Erbrecht, das Weidmal, die Curwede oder Körmede, das Budtheil, der Todtenfall, und das Gelaß genannt. So fern der Grudherr, oder der als ein solcher angesehen wird, anstatt des Viehes das beste Kleid fordern kann, heißt es auch der Gewandfall.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 759.
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