Bertram (2), das

[885] 2. Das Bêrtram, des -s, plur. inus. ein Nahme der verschiedenen Pflanzen beygeleget wird. 1) Einer Art Chamillen, mit einfachen einblümigen niederliegenden Stämmen, und gefiederten, viel Mahl gespaltenen Blättern, welche in dem westlichen Asien und dem untersten Theile Italiens wächset, und eigentlich das wahre Bertram ist; Anthemis Pyrethrum, L. 2) Einer Art Achillen-Krautes mit lanzettförmigen, scharf zugespitzten Blättern, mit kleinen Sägeeinschnitten, welche in den gemäßigten Gegenden Europens wächset, und Deutsches oder wildes Bertram genannt wird; Achillea Ptarmica, L. 3) Einer Art Äppich, Apium sylvestre, L. welche auch Ölsenich und wilder Bertram heißt. Der Nahme Bertram ist aus dem Griechischen πυρεθρον, den diese Pflanze wegen der scharfen brennenden Eigenschaft ihrer Wurzel bekommen hat. Weil das Kraut des wahren Bertrams im Munde Speichel erwecket, so wird es auch Geiferwurz und Speichelkraut genannt; das wilde hat an einigen Orten auch den Nahmen Dragun, Dorant, weißer Reinfaren, Berufkraut, Niesekraut.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 885.
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