Braun

[1164] Braun, -er, -ste, nicht, wie oft im gemeinen Leben, bräuner, bräunste, adj. et adv. welches der Nahme einer dunkeln Farbe ist, die oft aus der Vermischung von schwarz und roth entstehet. Ein braunes Pferd; im gemeinen Leben ein Brauner. Braune Kastanien. Jemanden braun und blau schlagen, im gemeinen Leben. Braune Butter, braun gebratene Butter, in den Küchen. Kastanienbraun, Kaffeebraun, nelkenbraun, dunkelbraun, schwarzbraun, hellbraun, lichtbraun u.s.f. Braun von Haaren. Braune Schatten, die braune Nacht, bey den Dichtern. Zuweilen wird dieses Wort auch als ein Hauptwort gebraucht, eine braune Farbe im Abstracto anzudeuten; in welchem Falle es denn, wie andere Wörter dieser Art, indeclinabel ist, auch wenn es einen braunen Farbenkörper bezeichnet. Das ist ein schönes Braun. Ein helles, ein dunkeles Braun.


Auf seinen Wangen ist zu schaun

Anstatt der Jugend Milch, ein lebhaft männlich Braun,

Haged.


Augen vom schönsten Braun, nicht Braunen. Der hohe Preis des Englischen Braun, eines Farbenkörpers, nicht Braunes oder Braunen.

Anm. Braun, Nieders. und Dän. bruun, Holländ. bruyn, Angels. brun, Französ. brun, Ital. bruno, Engl. brown, Schwed. brun, im mittlern Lateine brunus, stammet, dem Hrn. Ihre zu Folge, vermuthlich von brennen, brinnen ab, welches im Oberdeutschen in einigen Zeiten gleichfalls ein u hat. Die braune Farbe gleicht wirklich der, welche Körper haben, die von dem Feuer oder von der Sonne gebrennet sind, daher auch Brand in einigen Zusammensetzungen nichts anders als braun bedeutet. Übrigens hatte braun, brun, ehedem noch zwey andere Bedeutungen, davon wenigstens die eine von unserm gegenwärtigen Worte sehr verschieden ist, indem es so wohl den Rand, als auch glänzend bedeutet. S. Augenbraune und Bruniren.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1164.
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