Bunzen, der

[1259] Der Bunzen, des -s, plur. ut nom. sing. ein stählernes Werkzeug aller derjenigen Arbeiter, welche erhabene Arbeiten aus Blech verfertigen, und bey welchen es ein Stämpel ist, dem Bleche vermittelst des Hammers eine verlangte erhabene Gestalt zu geben. Die Goldschmiede, die Gürtler, die Schlösser u.s.f. können dieses Werkzeug nicht entbehren. Bey den Schwertfegern wird es ein Meißel genannt. Die Arbeit selbst heißt bunzeln, und bey einigen auch bunzeniren. Daher der Bunzelhammer, der Hammer, womit man bey dieser Arbeit auf den Bunzen schläget; das Bunzzeug, alles was zum Bunzeln gehöret; die Bunzenbüchse, worin die Bunzen verwahret werden u.s.f.

Anm. Dieses Wort kommt mit dem Franz. Poinçon und dem Ital. Punzello überein; es ist aber noch nicht ausgemacht, welcher Sprache es eigenthümlich zugehöre. Im Oberdeutschen lautet es auch Punze, und ist daselbst zugleich weiblichen Geschlechtes.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1259.
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