Chicane, die

[1327] Die Chicāne, (sprich Schikāne,) plur. die -n, ein künstliches Hinderniß, unerhebliche Einwendung u.s.f. eine Handlung oder Sache zu hindern, oder wenigstens aufzuhalten. Ingleichen die Kunst, eine Sache, besonders einen Rechtshandel, durch dergleichen Mittel aufzuhalten. Die Chicane ist fast eben so furchtbar, als die Ungerechtigkeit. Daher der Chicaneur, (sprich Schikanȫr,) des -s, plur. die -s, der sich solcher Kunstgriffe bedienet, und chicaniren, solche Kunstgriffe anwenden. Es ist aus dem Franz. Chicane, welches ursprünglich ein Ballspiel zu Pferde war, welches auch die spätern Griechen unter dem Nahmen τζυκανιστƞριον kannten. Wir haben im Hochdeutschen keinen schicklichen Ausdruck für diesen Begriff, und müssen uns daher mit dem Französischen behelfen. Aber auf dem Hundsrücke nennt man die Chicane Micklerey, und einen Chicaneur einen Wickler; in andern Gegenden hat man die Ausdrücke Flausen und Flausenmacher u.s.f.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1327.
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