Damascēner

[1375] Damascēner, adj. indecl. welches von dem Nahmen der Stadt Damascus in Syrien abgeleitet ist, und verschiedenen Substantiven vorgesetzet wird, den Ort ihres Ursprunges anzudeuten. Die Damascener Arbeit, die Bearbeitung des Eisens und Stahles auf Türkische Art, da man demselben nicht nur eine besondere Härte, sondern auch eine flammige Gestalt geben, und goldene und silberne Figuren in dasselbe einzulegen weiß, welche Kunst durch die Kreuzzüge aus Damascus in Europa bekannt geworden; ingleichen die auf solche Art verfertigten Werkzeuge. Damascener Eisen oder Stahl, das auf solche Art zubereitete Eisen oder Stahl. Die Damascener Klinge, eine Art vortrefflicher Degen- und Säbelklingen aus Damascener Stahle, welche seit dem vorigen Jahrhunderte aber auch zu Sohlingen verfertiget werden. Damascener Pflaumen, Pruna Damascena, L. eine Abänderung der gemeinen Pflaumen, welche fleischig, süß und rund sind, und aus Syrien nach Europa verpflanzet worden. Schon zu Plinii Zeiten waren sie unter diesem Nahmen den Römern bekannt. Die Damascener Rose, eine Art kleiner weißer oder gelblicher Rosen, welche einen sehr schönen Geruch hat, daher sie auch Moschrose oder Muskaten-Rose genannt wird. Sie ist gleichfalls bey der Stadt Damascus in Syrien zu Hause.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1375.
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