Deswegen

[1469] Deswêgen, richtiger Deßwêgen, eine Partikel, welche aus dessen wegen, oder wegen dessen zusammen gezogen ist, und theils als ein Nebenwort gebraucht wird, für um dieser Ursache wegen. Ich bitte sie recht sehr, lassen sie deßwegen nichts von ihrer Hochachtung gegen mich fallen, Gell. Ingleichen für damit, dadurch. Ich habe es ihnen zwar geheißen, aber habe ich[1469] ihnen deßwegen befohlen, daß u.s.f. Theils als eine Conjunction, eine Ursache anzudeuten.


Wie? hab ich denn deßwegen nur Verstand,

Um ihn zur Marter zu verschließen?

Gell.


Habe ich es dir deßwegen gegeben, daß du mir damit schaden sollst?

Anm. Deß ist hier das Pronomen dessen, daher die Schreibart deßwegen die richtigere ist. Das Oberdeutsche derowegen ist auf ähnliche Art aus dem Genit. Plur. dero zusammen gesetzet, und wird auch gebraucht, eine Folge, einen Schluß aus dem Vorigen zu begleiten, für daher. Derowegen wollen wir u.s.f. Einige Hochdeutsche, welchen das Oberdeutsche dero in dieser Zusammensetzung anstößig war, haben derwegen einführen wollen; allein man kann sie beyde füglich entbehren.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1469-1470.
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