Duckmäuser, der

[1567] Der Duckmäuser, des -s, plur. ut nom. sing. im gemeinen Leben, eine verächtliche Benennung eines listigen verschlagenen Menschen, der seine Schalkheit zu verbergen weiß. Zuweilen auch eines Menschen, der nicht frey aus den Augen siehet.

Anm. Bey dem Kaisersberg und andern Oberdeutschen Schriftstellern lautet dieses Wort Duckelmäuser, Tugkenmäußler, Tockmäuser, im Nieders. Tuckmüser. Ein dockmeußeter Mensch hat im Oberdeutschen eben dieselbe Bedeutung. Die erste Hälfte dieses Wortes gehöret unstreitig zu dem vorigen Worte ducken, zumahl da Düchler bey dem Altensteig auch von einem verschlagenen hinterlistigen Menschen gebraucht wird. Die letzte Hälfte dieses Wortes ist vermuthlich von dem veralteten musen, nachsinnen, so daß Duckmäuser eigentlich einen Menschen bedeutet, der heimlich auf allerley Tücke und Ränke sinnet; S. Tücke und Kalmäuser.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1567.
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