Eintrag (1), der

[1755] 1. Der Eintrag, des -es, plur. car. Nachtheil, Kränkung; mit dem Zeitworte thun. Das wird dir keinen Eintrag thun, dir und deinen Gerechtsamen nicht nachtheilig seyn. Meine Besuche werden deiner Liebe wenig Eintrag thun. Das thut meiner Freyheit, meinen Gerechtsamen vielen Eintrag.

Anm. Da dieses Hauptwort weder mit dem folgenden Verbo eintragen, noch mit dem einfachen tragen einige begreifliche Verwandtschaft hat, so stammet es ohne Zweifel aus einer andern Quelle her. Im Schwedischen bedeutet Indrång incommodum, von trånga, drängen. Es kann seyn, daß Eintrag eine ähnliche Abstammung hat; denn die Gegenwart und Abwesenheit des n vor manchen Buchstaben rühret oft bloß von den Mundarten her. Im Niedersächsischen bedeutet Indrang nicht nur Zudringlichkeit, Widersetzung, Widerspruch, sondern Afdrang wird daselbst auch für Eintrag, Abbruch, Schaden, Nachtheil, und, so wie das Hochdeutsche, nur mit dem Verbo thun gebraucht. S. auch Beeinträchtigen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1755-1756.
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