Elbe, die

[1786] Die Êlbe, plur. inus. der eigenthümliche Nahme eines großen Flusses in Deutschland, der auf dem Riesengebirge entspringet, und sich in die Nordsee ergießet. Daher der Elbdeich, des -es, plur. die -e, ein Deich an der Elbe u.s.f.

Anm. Der Nahme dieses Flusses ist ein altes Deutsches Nennwort, welches noch in den mitternächtigen Ländern üblich ist. Denn im Dänischen bedeutet Elve, und im Schwed. und Isländ. Elf, einen jeden großen Fluß. Es ist daher zu verwundern, wie man auf so viele zum Theil ungereimte Muthmaßungen verfallen, und den Nahmen unserer Deutschen Elbe bald von albus, weiß, bald von den vorgegebenen eilf Quellen, bald von Alpen, bald aber auch, wie Frisch, von Halbe, die Seite, herleiten können.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1786.
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