Fliese, die

[209] Die Fliese, plur. die -n, Dimin. das Flieschen, viereckige dünne steinerne Platten, so wohl von gehauenen, als gebackenen Steinen, womit man die Wände und Fußböden zu bekleiden pfleget, und welche in einigen Gegenden auch Flinsen heißen. Schwedische Fliesen, welche unter die schlechten Marmorarten gehören. Holländische Fliesen, kleine aus Thon gebrannte und glasurte Platten, die Wände an den Kaminen, Öfen u.s.f. damit zu pflastern, welche eine Holländische Erfindung sind.

Anm. Im Holländ. lautet dieses Wort Vlys und Vlyssteen, im Dän. Fliis und Flisesteen. Im Schwed. ist Flis, und im Nieders. Fliese, ein Stück eines größern Steines, vom Isländ. flisast, spalten, und im Oberdeutschen kommt auch Vlins von einem Feuersteine oder Kieselsteine vor, S. Flinte. Im Span. ist Losas und im Ital. Losa, ein viereckiger Stein, von welchem Worte einige das Franz. Losange, ein geschobenes Quadrat, herleiten. Übrigens nennet man unsere Fliesen in Niedersachsen auch Floren, von Flur, ein Pflaster, und Flurfliesen. S. auch Klinker.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 209.
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