Fontanell, das

[242] Das Fontanếll, des -es, plur. die -e, aus dem mittlern Lat. Fontanella, ein kleiner Brunnen. 1) In der Arzeneykunst, ein künstliches Geschwür, die bösen Feuchtigkeiten aus dem menschlichen Körper abzuziehen. Jemanden ein Fontanell setzen, ein solches Geschwür verursachen. Daher das Fontanellen-Pflaster, wodurch ein Fontanell verursacht wird; der Fontanellen-Stein, ein Ätzstein, zu eben derselben Absicht u.s.f. 2) An neu gebornen Kindern, die Stelle des Kopfes bey der Zusammenkunft der Pfeil- und Kranznaht, wo sich eine Öffnung der Hirnschale befindet, welche mit einer zarten Haut bedeckt ist, wodurch man das darunter liegende Gehirn schlagen siehet; der Schlagbrunnen, das Blättchen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 242.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika