Fürwort, das

[371] Das Fürwort, des -es, plur. die -wörter. 1) Die Fürsprache, der Fürspruch; doch am häufigsten im Oberdeutschen, und ohne Plural. Ein Fürwort für jemanden einlegen. Ich brauche dein Fürwort nicht. 2) In der Sprachkunst, ein Redetheil, welcher für, d.i. anstatt eines Nennwortes stehet, oder die Idee eines Nennwortes ins kurze ziehet; Pronomen. Nie habe ich ein Unglück erlebt, das eurem gleich wäre; wo eurem für demjenigen, welches ihr erlitten habet, stehet.

Anm. Einen solchen Redetheil nennet schon Ruodebert im neunten Jahrhunderte bey dem Goldast fure daz nomen, spätere Schriftsteller ein Fürnennwort, noch andere Vornahmen, Vorwort, Anstattwort, Personenwort u.s.f. Indessen ist Fürwort am üblichsten geblieben, zumahl, da es bequem genug ist, den Begriff eines solchen Redetheiles auszudrucken, und denselben von einem Vorworte oder Präposition zu unterscheiden.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 371.
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