Gäscht, der

[425] Der Gäscht, des -es, plur. von mehrern Arten, die -e. 1. Die gährende Bewegung in einem flüssigen Körper. Welches Pulver mit sauren Geistern in einen Jast gerathen, Bluntschli, ein Zürchischer Schriftsteller. Noch mehr aber, 2. der Schaum von aufbrausenden flüssigen Körpern, besonders in folgenden zwey Fällen. 1) Die Oberhefen, oder Spundlyefen des Bieres, die bey der Gährung oben ausgestoßen werden, und auch der Gischt, die Gahre oder Gohre, Nieders. Jest, Gäst, Jescht, heißen, Engl. Yest, im mittlern Lat. Gesta, Gestum; zum Unterschiede von den Stellhefen, Unterhefen, Bodenhefen oder der Bärme. 2) Der Schaum auf dem eingeschenkten Biere, im Schwed. Gåst, im Angels. Gyst, im Engl. Yeast, Yest, im Isländ. Jastr, im Nieders. auch Riem und Mood (Muth).

Anm. Im Böhmischen bedeutet Gisska und Gicha die Brühe, im Wend. aber Jesa den Zorn. S. das vorige und Geist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 425.
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