Geräusch (2), das

[579] 2. Das Geräusch, des -es, plur. die -e, bey den Jägern und in den Küchen, Herz, Lunge und Leber eines geschlachteten größern Thieres, besonders des edlen Wildbretes, zusammen genommen, welches auch das Gehänge, das Geschlinge, die Lunge u.s.f. genannt wird. In weiterer Bedeutung pflegen die Jäger auch den Banzen und Wanst mit dazu zu rechnen, welcher aber eigentlich der Aufbruch genannt wird. Es ist eben nicht sehr wahrscheinlich, daß dieses Wort von dem Zeitworte rauschen herkommen sollte, von welchem es sich nicht anders als auf eine sehr gezwungene Art würde ableiten lassen. Im Nieders. bedeutet Ruschen, im Angels. Resc, Risc, und im Engl. Rush, Binsen; im Latein. ist Ruscus der wilde Myrthenbaum, im Schwed. Ruska ein Bündel Reisholz, und im Ital. Brusca, Franz. Brossaille, Strauchwerk, eine Hecke. Doch auch diese scheinen nicht hierher zu gehören, wenn sie nicht in dem Hauptbegriffe mehrerer in einander geschlungener, mit einander verbundener Dinge überein kommen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 579.
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