Glauchherd, der

[706] Der Glāuchhếrd, des -es, plur. die -e. 1) Im Bergbaue, ein Herd, dessen Breter sehr genau an einander gefüget[706] und glatt seyn müssen, und welcher ohne Planen gebraucht wird, die gepochten Erze und Schlämme darüber zu waschen. 2) Bey den Vogelstellern, besonders Oberdeutschlandes, ist ein Glauchherd, ein kleiner Vogelherd.

Anm. Es scheinet nicht, daß dieses Wort mit dem vorigen etwas mehr als eine bloß zufällige Ähnlichkeit des Klanges gemein habe. Vermuthlich ist es durch Vorsetzung des Hauchlautes aus dem noch im Schwedischen üblichen Loge, eine Tenne, gebildet. Das Lat. Lacus beschreibt Columella durch Spatia, quaedam quadrata, quibus distinguuntur granaria, ubi separatim ponuntur quaeque legumina. Herr Ihre, dem ich diese Stelle zu verdanken habe, führet auch das Wallis. Lawr, ein Boden, eine Fläche, das Finnische Lua, das Getäfel, und das Griech. αλωα, eine Tenne, an. S. Lege, Flach und Lache.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 706-707.
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