Glefe, die

[707] * Die Glêfe, plur. die -n, oder der Glêfen, des -s, plur. ut nom. sing. ein nunmehr veraltetes Wort, welches ehedem sehr üblich war, und so wohl eine Lanze, einen Spieß, einen Speer, besonders von der Art, deren sich ehedem die Reiter im Kriege bedienten, als auch einen damit bewaffneten Reiter, wie auch eine Zahl von vier oder fünf Reitern, vermuthlich, weil sie einem Glefenreiter zur Bedienung oder zur Unterstützung waren, bedeutete. Daher der Glefener, ein mit einer Glefe bewaffneter Reiter, die Glefenbürger, die mit Lanzen bewaffneten Bürger in den Städten u.s.f.

Anm. Im Nieders. Glävink, im Schwed. Glafwen, im Oberdeutschen ehedem auch Gläve, Gleve u.s.f. im mittlern Latein. Glavea. Im Wallis. ist Glaif eine Sichel, im Engl. Glave, und im Franz. Glaive, ein Degen, Gladius. S. von diesem Worte Frischens, Wachters und vor allen Ihres Gloss.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 707.
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